Dokumentationszentrum
Ort Dora
Leistungsumfang
Realisierungswettbewerb
Leistungszeitraum 2001
Ideen- und Realisierungswettbewerb
Lern- und Dokumentationszentrum Mittelbau Dora
Sichtbarmachen der Historie und Charakteristik des Ortes
- ehemaliges Konzentrationslager Mittelbau Dora
verbindender rostender Stahlsteg als Andachtsweg
Sichtbetonwände mit Namensstrukturen
Konzept_
Das Dokumentationszentrum ist die Gestaltwerdung des Andachtsweges.
Der Steg setzt sich durch das Gebäude fort.
Die wegbegleitenden Wände lassen ein Gebäude entstehen. Sie schaffen einen Raum der Konfrontation mit dem Geschehenen, einen Ort der Besinnung und der Andacht.
Diese Wände bestehen aus weißem Ortbeton, der innenseitig mit einem Siebdruckverfahren bedruckt ist und so zum Geschichtsträger wird. Die Grundlage für die in Grautönen gehaltenen Druckmotive sind historische Texte und Fotos. Das an den Wänden herunterlaufende Regenwasser hinterlässt einen feinen Film. Es entsteht eine natürliche Zeichnung. Die Zeit hinterlässt ihre Spuren. Die Wände leben. Der Durchgang wird zur inszenierten Dauerausstellung. Eine einzigartige Hülle von Bildern umschließt den Besucher und geleitet ihn bis in die beiden Untergeschosse mit den Ausstellungs- und Bildungsräumen.
Diese assoziieren bewusst durch ihre Lage und Lichtstimmung den Bezug zur Häftlingsarbeit im Stollen. Außerdem bringt eine Untertageverlagerung der Funktionen auch die Ausschaltung der in einer Ausstellung störenden Blendwirkung, eine Klimavergünstigung sowie einen natürlichen sommerlichen Wärmeschutz mit sich.
Das Licht. Die Längsseiten der Untergeschosse erhalten eine zweigeschossige Glasfassade, die einen Ausblick auf die Wände und eine natürliche Belichtung und Beleuchtung ermöglicht. Auf der Sohle des „Lichtgrabens“ können zusätzliche Elemente aufgestellt werden, die das Tageslicht und damit die Geschichtsinformationen in die Räume spiegeln.
Die Schmalseiten werden durch transluzente Lichtwände geschlossen, welche die Ausstellungs- und Personalräume mit gefiltertem Tageslicht versorgen. Die Filterung des Lichteinfalles wird durch Umlenkprismen zwischen den Glasscheiben ermöglicht.